- Dominium maris Baltici
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[lateinisch »die Herrschaft über das Baltische Meer«, eigentlich »Ostseeherrschaft«], Schlagwort, das angeblich erstmals 1563 durch König Sigismund II. August von Polen im Kampf gegen Schweden gebraucht wurde und sich auf die Beherrschung der Schifffahrtswege zur und auf der Ostsee bezieht. Von einem Dominium maris Baltici kann man jedoch bereits im Mittelalter sprechen, zunächst bei den Wikingern, dann bei den Kämpfen der späteren Anlieger, insbesondere der Hanse und der dänisch beherrschten Kalmarischen Union, des Deutschen Ordens, Dänemarks und Schwedens. Das schwedische Dominium maris Baltici (seit 1648) zerbrach im Nord Krieg (1700-21). Die erneute (nunmehr russische) Aufrichtung des Dominium maris Baltici durch Peter I., den Großen, wurde durch die von Dänemark erstrebte und 1773 mit Russland vereinbarte »Ruhe des Nordens« im Rahmen des europäischen Gleichgewichts hinfällig.W. Hubatsch: Unruhe des Nordens (1956);J. Paul: Europa im Ostseeraum (1961).
Universal-Lexikon. 2012.